Wieder war es mal soweit. Die Sommer KCS rief und 16 Hardcore und 41 Funstarter pilgerten zur KCS in der Nähe von Tatabanya
Ungarn.
Nachdem wir den Prolog nur als 16. beenden konnten,
da die Beifahrertür klemmte und Martin so den Kontroller nicht gleich erreichen
konnten, begaben wir uns nach dem Dunkelwerden auf die sehr sehr staubige
Strecke. Lief anfänglich ganz gut, nur ein kleiner Verfahrer, der uns aber
nicht viel Zeit kostete. Dann jedoch wurde das Automatikgetriebe zu heiß und
wir mussten die Geschwindigkeit etwas reduzieren. Ohne Probleme gings weiter
und bei einer Position, die wir von einer früheren Veranstaltung her schon
kannten, konnten wir einen Schwung von Konkurrenten überholen, die die falsche
Abzweigung 10m vor der Richtigen genommen hatten. Von hier an stießen wir auf
keine weiteren Fahrzeuge, bis auf Boros aus der Hardcorewertung, der aber bald
eine andere Streckenführung als wir hatte. 4 Positionen später bei einer
Abzweigung vom Feld in den Wald auf einmal ein lautes Geräusch und kein weiterkommen
mehr. Einmal zurück noch einmal vor... Keine Chance... Ein „Drahtwutzel“ hatte
sich um die linke vordere und hintere Achs gewickelt. Also beide raus mit
Seitenschneider und Kombizange bewaffnet dem Stahldraht zu Leibe gerückt.
Dieser währte sich zwar, aber nach zirka 10 Minuten hatten wir den G wieder
befreit. Den Draht schnell schön weit innen in der Kurve ins Gestrüpp
geschmissen, damit keine anderen Fahrer dem gleichen Schicksal unterliegen...
Leider nur mit bedingtem Erfolg, da das Team Pavlicek/Pavlicek genau an dieser
Abzweigung ein anderes Team überholen versuchte und die Kurve sehr eng nahm und
genau das Drahtgeflecht erwischte. Auch sie mussten lange daran arbeiten, ihren
Toyota wieder flott zu bekommen. An dieser Stelle noch einmal Entschuldigung,
aber wir hatten unser bestes gegeben............ Um eine schöne Falle für euch
aufzustellen ;-)))
Trotz dieses kurzen Stopps erreichten wir das Ziel
als erste. Allerdings kamen gleich nach uns viele weitere Teams, sodass eine
Abschätzung der Platzierung noch nicht möglich war.
Nach einer Nacht im Freien unter klarem
Sternenhimmel gings los zur 1. Tagesetappe. Wir lagen mit einer Minute
Rückstand auf Platz 2, allerdings lagen die ersten 16 Starter auf 12 Minuten
zusammen, also war noch alles drinnen. Da es sich in der Nacht bewährt hatte
den 3. Gang zu sperren, da das Getriebe nicht so warm wurde wie im Drive,
konnten wir wieder etwas schneller an die Sache herangehen. Vor uns waren zwei
Teams der Funwertung gestartet. Schmitzer/Zeidler auf Jeep Grand Cherokee und
Lehner/Schwankhart auf Mitsubishi Pajero. Beide Teams ließen uns sehr sportlich
sofort überholen. Nochmals besten Dank!!! Die Vormittagsetappe verlief bestens,
keine Verfahrer oder sonstige Probleme und so erreichten wir wieder als erste
das Ziel.
Wir warteten im Ziel auf die nächsten Teams,
worunter auch ganz vorne dabei das Team Jiraschek/Jiraschek auf Puch G war, die
ihr Fahrzeug in der Zielauffahrt glatt in Zeitlupe zur Seite legten. Cirka 2
Minuten später, hatten wir ihnen geholfen den G wieder aufzustellen und so
konnten sie die letzten 5 Meter ins Ziel fahren.
Allmählich trudelten die restlichen Starter ein und
nach einer längeren Mittagspause bekamen wir die Ergebnisse. Wir hatten 6 Minuten
gut gemacht und lagen somit 5 Minuten Führung auf Platz 1. Allerdings war das
Spitzenfeld immer noch sehr eng beieinander und so konnten kleinere Fehler
schon einige Plätze ausmachen.
Wir gingen mit dem Vorsatz in die
Nachmittagsetappe, nichts zu riskieren und den Vorsprung einigermaßen zu
halten. Allerdings mussten wir die Taktik etwas ändern nachdem uns ein
polnisches Team, hinter dem wir gerade herfuhren und einen Kontroller zu spät
gesehen hatte, im Rückwärtsgang brutalst verräumte. Nachdem sie uns geholfen
hatten unsere vordere Winde soweit vom Motor wegzubiegen, dass sie nicht mehr
am Flachriemen und den Flachriemenscheiben schliff fuhren wir ein Stück weiter
um die Engstelle freizumachen und sahen uns dann den Schaden genauer an.
Mindestens die Lagerung der Wasserpumpe war beschädigt, da das Rad wild eierte,
wir verloren Kühlwasser und die Windenhalterung war sowieso komplett verbogen.
Nachdem wir Wasser nachgefüllt hatten, wo uns inzwischen einige Starter
überholt hatten fuhren wir weiter, bis ich, nachdem die Nerven eh schon blank
lagen, einen kleinen Baumstumpf übersah und so unglücklich mit dem rechten
vorderen Reifen erwischte, dass dieser von der Felge sprang. Nachdem der Motor
schon sehr heiß war, und wir noch immer Kühlwasser verloren, bekam ihm die
kurze Pause wo wir den Reifen wechselten ganz gut. Und nachdem wir gerade neben
einer Hardcore-Sonderprüfung standen, gaben wir dem Motor noch eine Pause,
nahmen uns ein Timeout und schauten der Hardcorepartie zu, wie sie sich durch
das Gatschloch winschten in dem wir zu Ostern Klaus rausgezogen hatten.
Nach cirka 20 Minuten gings zurück auf die Strecke.
Die meisten Starter waren schon weit vor uns und so war die Strecke bis auf ein
paar sehr langsame Starter, die aber meist gleich zur Seite fuhren, wenn wir
hinten etwas Druck machten *fg*, ziemlich frei und wir konnten ordentlich Meter
machen. Von kein Risiko war bei weitem keine Rede mehr. Ich nagelte das
Gaspedal förmlich aufs Blech und ohne weitere Probleme konnten wir das Ziel
erreichen.
Im Ziel war eine Abschätzung der Platzierung
äußerst schwierig, da keiner genaue Zeiten wusste und durch unser Timeout
konnten wir auch keinen Vergleich anstellen. Da wir aber wussten, dass das Team
Lehner/Schwankhart einen relativ guten Lauf hatten und recht schnell im Ziel
waren, waren sie unsere Favoriten für Platz 1. Gerechnet hatten wir eventuell noch
mit Platz 3, da das Team Schmitzer/Zeidler auch sehr stark unterwegs war. Um so
mehr schauten wir, als unsere beiden ausgerechneten Favoriten bei der
Siegerehrung auf Platz 3 und 4 lagen. Na wer ist denn da noch über??? Schnell/Schörgenhuber
war noch nicht!!! Oh mein Gott... Still und heimlich hatte er sich mit seiner
charmanten Beifahrerin an die Spitze geschlichen. Ich denke so gezittert habe
ich noch bei keiner Siegerehrung, allerdings konnten wir mit 8 Minuten
Vorsprung Platz 1 halten und somit einen Doppelsieg für die Coyoten erzielen.
Sorry nochmals Joe!!!
Seyfried jun./Vlassis auf Puch G erreichten trotz
Ausfalls des Tripmasters in der Nacht sowie in der ersten Tagesetappe und einem
etwas rauen Zwischenfall in der Nachmittagsetappe immer noch den 5 Platz. Gratuliere!
Pavlicek/Pavlicek erreichten den 7. Platz hinter
Fazeny/Seyfried sen.
Das Team Wentner/Pulz, denen wir zu Beginn der
Veranstaltung auf alle Fälle eine Favoritenrolle zugesprochen hatten,
versäumten in der Nacht einen Kontroller und so blieb im Endeffekt nur Platz 13.
Reiter/Thurner fielen leider schon in der
Nachtetappe aus, da das Differential die Ölwanne durchschlug. Nach Erzählungen
nach waren sie bis dahin ganz gut im Rennen.
Leider war dies die letzte KCS und dementsprechend
emotional verlief die Siegerehrung. Der Generalimporteur von General Tire war
extra aus Amerika angereist um Werner und sein Team zu verabschieden. Helen
vermochte nicht mehr die Sonnenbrille abzunehmen und Werner war auch schon den
Tränen nahe, allerdings versicherte er uns, dass er weiterhin etwas machen
will, jedoch noch nicht genau wüsste was...
Wir sind auf alle Fälle gespannt und freuen uns auf
ein Wiedersehen!!!